Stell dir vor, du bist mitten in der Natur. Umgeben von grünen Bäumen und einem klaren See. Du hörst das Rauschen des Wassers und das Zwitschern der Vögel. Das Smartphone ist auf “Nicht stören” gestellt und es gibt keine Stromversorgung. Du du fühlst dich frei und lebst einfach im Moment. Dass ist das Schöne am Camping, oder? Aber was hinterlassen wir beim Camping? Ist es wirklich nachhaltig und können auch nachfolgende Generationen solche Momente genießen?
In Deutschland gibt es verschiedene Arten des Campings: vom Wildcampen bis zum Luxus-Campingplatz, vom überfüllten Zeltplatz mit hunderten von Menschen bis hin zu abgelegenen, umweltfreundlichen Zeltplätzen, die den Schutz der Natur und die Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie nachhaltig Camping in Deutschland wirklich ist und wie man es nachhaltiger gestalten kann. Lasst uns das genauer untersuchen, aber vorher klären wir ein paar wichtige Begriffe.
Mit nachhaltigem Verhalten ist der sorgsame Umgang mit den Ressourcen der Erde gemeint.
Dabei sollen drei Bereiche untereinander in Balance gehalten werden: wirtschaftliches Wachstum, ökologische Auswirkungen und soziale Gerechtigkeit. Das Konzept ist als das Dreieck der Nachhaltigkeit bekannt.
Mit der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung festgelegt.
Meiner Meinung nach sind besonders 8 dieser Ziele (im Bild farblich hervorgehoben) im Bereich Camping relevant und bieten eine Chance einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Tourismus ist die drittwichtigste Branche weltweit. Vor der Pandemie machte die Tourismusbranche laut BMZ ca. 10% des globalen BIP aus. Es gibt dabei zwei verschiedene Arten, wie Menschen Urlaub machen:
Beim Massen-Tourismus geht es darum, möglichst viele Menschen an einem Ort unterzubringen und bedeutet für die Urlaubsregion einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Sanfter Tourismus hingegen zielt darauf ab, die Umwelt und die Menschen vor Ort zu respektieren und zu schonen.
In Deutschland ist besonders der Campingtourismus beliebt. Es gibt laut Statista mehr als 2.800 Campingplätze mit ca. 209.100 Stellplätze. Während der Pandemie wurde das Reisen mit Van und Co. noch beliebter. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland fast 25.000 Caravans und ca. 82.000 Reisemobile neu zugelassen.
Massen-Tourismus hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Laut der Welttourismusorganisation UNWTO stieg die Zahl der internationalen Touristen von 25 Millionen im Jahr 1950 auf 1,46 Milliarden im Jahr 2018.
Dies hat jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen vor Ort.
Es gibt beispielsweise viele Orte, an denen die Infrastruktur nicht für so viele Touristen ausgelegt ist. Dadurch entstehen Umweltverschmutzung, Lärm und Staus.
Auch die Kultur und Lebensweise der Einheimischen können durch den Massentourismus beeinträchtigt werden.
Der Massen-Tourismus kann zu einem erhöhten Bedarf besonders an knappen Ressourcen wie beispielsweise Wasser führen.
Man darf aber auch nicht die positiven Gründe völlig ignorieren und unterschätzen.
Eine Urlaubsregion verspricht sich mehr Wohlstand durch neue Arbeitsplätze und einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Mit Urlaubern aus vielen verschiedenen Ländern findet ein Austausch statt. Das fördert kulturellen Dialog und Toleranz.
Wichtige Sehenswürdigkeiten wie Natur- und Kulturgüter werden erhalten, denn sie sind Touristenmagnete.
Sanfter Tourismus hingegen setzt auf eine nachhaltige Entwicklung. Das bedeutet, dass bei der Planung und Durchführung von touristischen Aktivitäten darauf geachtet wird, die Natur und die lokale Bevölkerung zu schonen und zu respektieren.
So können beispielsweise umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fahrräder oder Elektroautos genutzt werden, um die Umwelt zu schonen.
Auch die Unterstützung von lokalen Betrieben und Produzenten kann ein wichtiger Teil des sanften Tourismus sein.
Ein wichtiger Aspekt des sanften Tourismus ist auch das naturnahe Camping. Immer mehr Menschen möchten ihren Urlaub in der Natur verbringen und auf moderne Annehmlichkeiten verzichten.
Beim naturnahen Camping geht es darum, in der Natur zu übernachten und sich auf das Wesentliche zu beschränken. Dabei wird auch darauf geachtet, die Natur und die Umwelt nicht zu belasten.
Eine solche Form des Campings ist besonders nachhaltig, da sie ohne große Infrastruktur auskommt und somit den ökologischen Fußabdruck reduziert.
Insgesamt zeigt sich also, dass der sanfte Tourismus ein wichtiges Konzept für eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus ist. Dabei können auch naturnahe Camping-Optionen eine wichtige Rolle spielen.
Es liegt jedoch auch an jedem Einzelnen von uns, unsere Reisegewohnheiten zu hinterfragen und auf eine nachhaltige Art und Weise zu reisen. Denn nur so können wir auch in Zukunft die Schönheit und Vielfalt unserer Erde genießen.
In meinen nächsten Blockeinträgen möchte ich mich intensiver mit dem Gedanken des sanften Tourismus und des naturnahen Campings auseinandersetzen. Dabei möchte ich auf verschiedene Bereiche und Aspekte eingehen und diese genauer betrachten.
Am Ende meiner Reise möchte ich wissen, wie Camping möglichst nachhaltig betrieben werden kann.
Wenn du zu einzelnen Themen genauere Informationen, Ideen oder Hinweise hast, freue ich mich sehr, wenn du diese mit mir teilst. Wenn du mehr über Tourismus und die 17 UN-Ziele wissen möchtest, kann ich die Webseite der UNWTO empfehlen: tourism4sdgs.org.
Meine nächsten Themen:
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